Montag, 7. Dezember 2015

Spendenaufruf!!!

Liebe Blogleser,
es geht auf die Weihnachtsferien zu: das Schwimmprojekt von Lukas und mir sowie das Training unseres Mädchen Fußballteams laufen auf Hochtouren.
Um all unsere Ideen weiterhin in die Tat umzusetzen und die bestehenden Projekte am Laufen zu halten, sind wir auf Spenden angewiesen.

Sie können dazu beitragen, uns zu helfen und den Kindern eine Freude zu machen, indem Sie spenden! Jede Spende hilft und bringt die Projekte hier ein Stück weiter voran.
Ihr Vorteil: Sie wissen zu 100%, wo Ihr Geld hingeht und können in diesem Blog alles über meine Arbeit in Südafrika und den Verlauf der Projekte nachlesen.


Die Spende bitte auf folgendes Konto überweisen:


Kontoinhaber: Asc Göttingen
Iban: DE10 2605 0001 0000 1110 62
BIC: NOLADE21GOE
Verwendungszweck: Spende weltwärts Sina Reisinger 


DANK!!



Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. - Sprichwort der Xhosa

Wir steuern geradewegs auf die "Sommerferien/ Weihnachtsferien" zu. Draußen wird es immer wärmer und die Weihnachtsdeko wird rausgekramt. In der Schule wurden alle exams geschrieben und die Lehrer sind damit beschäftigt, die Noten einzutragen. Bis zu den Ferien sind es zwar noch gute zwei Wochen, aber längst kommen nicht mehr alle Kids zur Schule. Unsere regulären Sportstunden sind nicht wirklich mehr möglich.
Ferien für die Kinder in den Locations bedeutet nicht "wir fahren in den Urlaub mit der Familie" - dafür sind die meisten Familie viel zu arm. Vielmehr ist es ein Arbeiten zu Hause, Aufpassen auf kleinere Geschwister oder sich mit Freunden auf den Straßen die Zeit vertreiben. Da das nicht immer zu den besten Ideen führt und viele Kinder in einem nicht guten Umfeld ihre Zeit verbringen, haben Luc und ich es uns zur Aufgabe gemacht, so viele Kids wie möglich zu beschäftigen.
Wir nutzen die Zeit, um mit unserem "Girl Soccer", das wir von Freiwilligen vor uns übernommen haben und seitdem einmal die Woche nachmittags trainieren, noch öfters zu trainieren. 
Außerdem gehen wir mehrmals die Woche mit unseren 10 Schwimmkindern schwimmen, bringen ihnen einige Grundlagen bei und zeigen ihnen, wie sie sich im Ernstfall richtig im Wasser verhalten. Obwohl so viele Menschen an den Küsten leben können die meisten hier nicht schwimmen und haben Angst vor dem Wasser. In Zusammenarbeit mit dem Programm "Learn 2 Swim" von der Nelson Mandela Bay Universität hier in PE versuchen wir dagegen zu wirken und immerhin ein paar Kindern das Schwimmen beizubringen.
Des Weiteren findet Anfang nächsten Jahres ein großer Athletic day hier in PE statt, an denen sich die besten Schulen für die nächsten Runden qualifizieren können. Wir haben also angefangen, ausgewählte Kids von beiden Schulen zu trainieren und sie auf diesen Tag vorzubereiten.

Unsere soccer girls

Elfmeterschießen nach einem langen Match

Ready, steady.....GO!!!


Zehn beidbeinige Sprünge hintereinander: wer kommt am weitesten?

Der Pool in Kwazakhele

Langweilig aber überlebenswichtig: Regeln für den Ernstfall




Happiness is simple. Take some kids to the pool. Teach them how to swim. Train them every week.  Have a lot of fun together. See the results!!




Dienstag, 3. November 2015

Roadtrip




Am Mittwoch Morgen, den 30. September, sind wir zu unserem ersten Seminar in Südafrika gefahren! Dies fand in Areena, einen wunderschönen Ferienresort in der Nähe von East London, statt. Es war schön, die anderen Freiwilligen und unsere Mentoren Lars und Brett wieder zu sehen und erste Erfahrungen auszutauschen. Am Freitag Nachmittag sind wir dann zu acht mit unserer PE Gruppe zu unserem ersten gemeinsamen Urlaub aufgebrochen. Da die Schulen vom 2-12 Oktober geschlossen haben, sind wir von East London gleich weiter gefahren. Unser Ziel: die Drakensberge. Ein bis zu 3482 m hohes Gebirge und somit das höchste des südlichen Afrikas! Da wir nicht im Dunkeln fahren sollen/dürfen, weil man schnell mal über die Fahrbahn laufende Kühe übersehen kann (...), haben wir einen Zwischenstopp in Kokstad gemacht und dort in einem/im Backpackers übernachtet. Am nächsten Morgen ging es dann weiter und wir haben gegen Samstag Nachmittag unser Ziel, das Amphietheather Backpackers, erreicht. Ein wunderschönes Backpackers, in dem wir die nächsten drei Nächte geblieben sind und von dort aus zwei Wanderungen gemacht haben!
 
Unsere Route: PE - East London - Kokstad - Amphitheatre Backpackers (Drakensberge) - Port Shepstone - Berlin - PE    

Viele musikreiche Stunden, im Auto, auf endlosen Straßen, durch die schönste Natur...              

....vorbei an traditionellen Dörfern...
....nicht seltene Hindernisse, über die Straße laufende Kühe, die sich auch nicht von Hupen stressen lassen :D

Das Amphitheatre Backpackers bei Nacht!  

Schlafplatz für die erste Nacht in den Drakensbergen

Ein unfassbar schöner Sonnenuntergang

<3


Der frühe Vogel fängt den Wurm! 7:00 Uhr, aufbruch zu unserer ersten Wanderung in den Drakensbergen

"Das Wandern ist des Sinas Lust"
wandern, wandern, wandern

Bei 3428m, dem höchsten Punkt, die Aussicht genießen!

unbeschreiblicher Moment :) 

Nationalpark unterhalb der Drakensberge




 
Afrika oh Afrika

Dienstag sind wir dann weiter nach Port Shepstone, einem Ort an der Küste, gefahren und haben dort noch eine Nacht verbracht. Nachdem wir uns morgens den Sonnenaufgang am Meer angeguckt und bei einem Frühstück mit Blick aufs Meer Wale und Delphine beobachtet haben, sind wir dann aufgebrochen zu unserem letzten Stop: Berlin!

Ausblick vom Backpackers in Port Shepston
5:20 Uhr - Sonnenaufgang am Meer


Wir haben die anderen Freiwilligen dort (in Berlin) besucht, wurden bekocht und haben uns angeschaut, wie sie leben. Das Leben da ist kaum zu vergleichen mit dem Leben in PE. Die Freiwilligen sind sehr in ihre Community integriert, wohnen eher ländlich und Nachbarskinder gehen ein und aus. 
Wir hatten einen unfassbar ereignisreiche und schöne Woche, haben viel gesehen und erlebt und jede Minute genossen! Und doch war es ein gutes Gefühl im Auto zu sitzen, die langsam näher kommende Skyline von Port Elizabeth zu sehen und zu wissen, wieder zu Hause zu sein!:)

PE Familie - Luc, Hanna, Tieni, Esther, Jule, Sina, Karo, Lukas
 

Heritage Day

Der 24. September ist ein offizieller Feiertag in Südafrika, an dem die verschiedenen Kulturen und Traditionen gefeiert werden. Da an dem Tag die Schulen geschlossen haben, wurden wir am 23. September von den Lehrern der Lamani Primary School (an der Esther und Julius sind) eingeladen, den Tag mit ihnen zu verbringen. Es wurde eine Kuh geschlachtet und zubereitet und jede Klasse hat ein Lied oder einen Tanz aufgeführt. Wir haben super schöne Aufführungen gesehen und ich muss sagen, dass ich jedes Mal wieder beeindruckt bin, wie gut die Meisten hier singen und tanzen können.

:)
Begrüßung und singen der Nationalhymne "Nkosi Sikelele' iAfrika"
Aufführung eines traditionellen Tanzes

Selbst die ganz kleinen gucken gespannt zu

Mr. D - Principal der Lamani und Mann mit dem breitesten Lachen :)

Auch ich hatte eine traditionelle Bemalung im Gesicht
 Gegen Mittag sind Luc und ich dann zu einer von unseren beiden Schulen, der Ben Sinuka, gefahren. Die Lehrer hatten uns eingeladen, auch mit ihnen den Heritage Day zu feiern und die Tag Rugby Mädels zu ehren. Tag Rugby funktioniert so ähnlich wie Rugby nur ohne tackeln und Körperkontakt. Stattdessen hat jeder zwei Bänder am Körper, die ähnlich wie bei dem Spiel "Schwänzchen fangen" raus gezogen werden müssen. Wir wurden eingeladen mit den Lehrern und anderen wichtigen Leuten, die die Preise verliehen haben, noch zu essen. Das haben wir dankend angenommen und hatten ein richtiges Festmahl! Ich kann sagen, dass ich das Essen hier liebe und der Heritage Day einer der schönsten und fröhlichsten Tage war, die ich hier bis jetzt hatte! Außerdem ist es ein schönes Gefühl, zu der Schule dazu zu gehören und an so wichtigen Tagen eingeladen zu werden!

Lukas und ich, nach dem Essen an der Ben Sinuka, mit unser liebsten Cindy!

Freitag, 18. September 2015

Computer -lessons

Einen Computer zu besitzen und auch damit umgehen zu können, ist für die meisten Kinder in Deutschland fast schon selbstverständlich. So ist es erstmal schwer vorstellbar, dass manche Kinder im Alter von 13/14 Jahren noch nie eine Computermaus bewegt oder sich an einer Tastatur ausprobiert haben  – so wie es hier in „unseren“ Schulen überwiegend der Fall ist. Dank einer Spende besitzt die Jarvis seit Kurzem zehn Computer. Das ist eine wirklich coole Sache! Und so haben Lukas und ich angefangen, als "Experten" Computer lessons zu geben. In den ersten Stunden haben wir den Lehrern die Basics im Umgang mit Computern erklärt. Nur gut ein Viertel der Lehrer kannte sich ein bisschen besser aus. Einige hatten schon vor längerer Zeit einen Computerworkshop besucht, andere aber hatten noch nie etwas mit Computern zu tun gehabt. Wir haben also von „Null“ angefangen und uns mit ihnen an Programme wie Word und Paint ran getastet. 

Erste Stunde - Word

Das neue Matheprogramm wird ausprobiert
Die nächste Woche haben wir dann nach Programmen geschaut, die für die Schule sinnvoll sein könnten und ohne Internet (haben wir hier nicht…) funktionieren. Gefunden haben wir  ein Matheprogramm welches wir dann auf allen Computern installiert haben. Zuvor waren wir einen Nachmittag damit beschäftigt, Bildschirme auszuprobieren und sie an die Computer anzuschließen. In weiteren Stunden haben wir den Lehrern Schritt für Schritt das Programm näher gebracht und so versucht, ihr Interesse für die Computer lessons zu wecken. Das hat auch geklappt und wir mussten einige der Lehrer, die ganz vertieft die Aufgaben probiert haben, irgendwann an den Schulschluss erinnern.... uns allen hat es sehr viel Spaß gemacht :) 
Auch mit der Grade 7 haben wir angefangen, ähnlich wie bei den Lehrern, ihnen zu zeigen,  was mit einem Computer alles möglich ist. 

Grade 7 probiert sich an den Programmen aus / Ein Computer Heft zum mitschreiben




Da für uns aber grundsätzlich der Sportunterricht im Fokus steht und wir damit genug zu tun haben, ist  unser Plan, den Lehrern die Basics zu zeigen, dass sie sich sicher genug fühlen, mit eigenen Klassen in das Computer lab zu gehen und ihr Wissen weiter zu geben!
Sollten euch spontan sinnvolle Programme einfallen, mit denen wir arbeiten könnten, bitte schreibt mir eine Mail. Jede Idee kann helfen :)!

Montag, 31. August 2015

"FISHI, FISHI hawdept WATER"

Die ersten zwei Wochen sind rum! Mittlerweile kann ich unzählige Klatschspiele und das Autofahren auf der linken Seite kommt mir ziemlich normal vor. Der 20-minütige Autoweg bis zu den Schulen ist schon Routine geworden. Auch das komische Gefühl, dass ich am Anfang hatte, als wir ins Township gefahren sind, ist verschwunden. Mit jedem Tag fühle ich mich ein bisschen wohler.




An den Schulen angekommen suchen Luc und ich immer erst den Principle auf (an der Jarvis gibt es momentan keinen), sagen dass wir da sind oder schnacken kurz mit ihm. Auf dem Weg zur ersten Klasse begegnen wir meist David dem Hausmeister, den "Aunties"  aus der Küche oder schon einer Lehrerin. Da es hier üblich ist nach dem Wohlbefinden zu fragen, wenn man jemandem "Hallo" sagt und man dann meist noch einen kurzen Smalltalk führt, kann es schon etwas dauern, bis wir die 100 Meter vom Parkplatz zu den Klassen zurück gelegt haben. Man gewöhnt sich so schnell an den anderen Umgang, den hier die Menschen miteinander pflegen, so dass mir unsere deutsche Mentalität ein Stück weit befremdlich und unfreundlich vorkommt. Ich kann sagen, dass ich mich an den beiden Schulen sehr wohl fühle und einige der Menschen und vor allem viele der Kinder schon jetzt ins Herz geschlossen habe!




Unsere Sportstunden beginnen wir häufig ähnlich. Wir suchen uns die Klasse, die als nächstes dran ist, reden kurz mit der Lehrerin und nehmen dann 30 strahlende und freudige Gesichter mit aufs Sportfeld. Am Anfang lassen wir die Jungen und Mädchen in zwei Reihen aufstellen und durchzählen. So bekommen wir einen Überblick über die Klassengröße und es kehrt erst einmal Ruhe eine. Dann spielen wir ein Aufwärmspiel, dass vom Alter der Kinder abhängig ist und machen danach einen großen Kreis und gemeinsam ein paar Fitnesbungen. Es folgt ein ausgiebiges Dehnen, bei dem wir auch viele Balancbungen einbauen. Es gibt Momente, da ist es total komisch zu sehen, wie eine ganze Klasse daran scheitert, mit den Armen zu kreisen oder sicher auf einem Bein zu stehen, obwohl sie aber von der körperlichen Athletik vielen Kindern aus Deutschland weit überlegen sind. In solchen Situation merkt man, wie unterschiedlich die Förderung der Kinder in dem jungen Alter ist.


Meist trennen wir dann Mädchen und Jungen, da die Jungs nur "Soccer, soccer" wollen und die Mädchen Netball“ spielen möchten. Wir machen dann spielerische Wurf- und Passeinheiten und probieren Spiele mit den Kindern aus. Erklärt wird mit Worten, Händen, Füßen und durchs Vormachen, da alle Kinder unter Grade 4 nur ein paar Wörter oder gar kein English sprechen.


Die Mädels aus Grade 5 von der Ben Sinuka bei einer Spielkombination aus Netball und 10er fangen
"Fisher, Fisher how deep is the Water?", was eher wie "FISHI, FISHI hawdept WATER" klingt, ist ein Renner in den unteren Klassenstufen. Es ist meist nicht klar, wer Fänger ist und wer weglaufen muss. Die Kleinen haben trotzdem einen riiiiiiiiesen Spaß daran, wie ein Tier von einer Seite auf die andere zu laufen und "Fishi, Fishi" zu rufen.

Fischer, Fischer an der Jarvis mit Grade 3
Auch wenn es Tage gibt, an denen alles anstrengend ist, weil etwas nicht klappt wie man es sich vorstellt oder man wieder feststellen muss, dass in Südafrika alles eine halbe Ewigkeit dauert bis es funktioniert oder man einfach abgenervt ist, weil man zum fünften Mal das gleiche Spiel spielt, weil jede Klasse dieses Spiel spielen will, vermisse ich die Kinder am Wochenende und freue mich, die strahlenden Gesichter am Montag wiederzusehen!

Samstag, 22. August 2015

Ben Sinuka Public Primary School

Neben der Jarvis arbeiten Lucas und ich noch an der Ben Sinuka. Von Montag bis Mittwoch sind wir an der Jarvis und Donnerstag und Freitag an der Ben Sinuka. An unserem ersten Arbeitstag hatten wir die jüngsten Kinder aus Grade R, Grade 1 und Grade 2 zu betreuen. In diesem Alter können immer nur sehr wenige Kinder English sprechen, weshalb wir die Spiele so einfach wie möglich gestalten mussten und das Meiste nicht durch Worte, sondern durch Vormachen erklärt haben. Es war super schön zu sehen, wieviel Spaß die Kinder an den einfachsten Ballübungen hatten und wie sie sich vor Lachen nicht halten konnten, wenn jemand den Ball mal nicht gefangen hat. Das heißt jetzt nicht, dass die Kinder hier nicht genau so frech und laut sind wie die in Deutschland. Vielleicht sogar im Gegenteil. Es ist nur auffallend, dass die Kinder hier viel fröhlicher sind, obwohl die meisten in ärmlichsten Verhältnissen aufwachsen.


Gesten konnten wir leider nicht arbeiten, da es die ganze Nacht und den ganzen Vormittag geregnet hatte. Bei so einem Wetter ist dann der ganze Platz überschwemmt und wir können ihn nicht benutzen. Leider gibt es an der Ben Sinuka auch keinen leeren Raum, den wir nutzen könnten. 
Am Abend haben wir uns alle zusammen ein Rugbyspiel im Nelson-Mandela-Bay-Stadion angesehen.

Strandpromenade von Port Elizabeth